Die DB Regio AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutsche Bahn. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen ist mit über 35.000 Mitarbeitern für den Personennahverkehr der Deutschen Bahn zuständig.

Ausgangslage für die Zusammenarbeit von DB Regio und QUANTIC Digital waren die hohen Anforderungen an den Arbeitsplatz der Disponenten. Diese sind nicht nur für die Verarbeitung, sondern auch die korrekte Weitergabe vieler Informationen verantwortlich. Dies bedeutet nicht nur extreme Bedingungen für den Alltag, sondern auch einen hohen Aufwand für das Onboarding neuer Mitarbeiter. Zudem ist die Stelle des Disponenten dem wirtschaftlichen Effizienzdruck des Unternehmens ausgesetzt.

Ziel des gemeinsamen Projektes war es demzufolge, den Zugang zur Disponentensoftware für unerfahrenere Nutzer zu erleichtern und damit einhergehend die Minimierung von Einführungsschulungen zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der Reduktion der kognitiven Belastung der Disponenten, der Beschleunigung der Reisendeninformation im Störungsfall sowie der Verbesserung von Reaktionen in Stressphasen. Dabei sollten stets die ergonomischen Besonderheiten des Disponentenarbeitsplatzes berücksichtigt werden.

‍

Das Gesamtprojekt mit über 30 Projekttagen folgte agilen Arbeitsprinzipien und dem Rapid-Prototyping-Verfahren – z.B. der Entwicklung von Use Cases und Personas auf Basis von Mitarbeiterinterviews und der Beobachtung von Arbeitsabläufen. Die damit verzahnte usability-optimierte Design- und Bedienkonzeption sorgten für eine Erhöhung der Lesbarkeit und Verbesserung der Informationsdarstellung unter der Berücksichtigung der Arbeitsumgebung (Licht, Entfernung Disponent <> Bildschirm). Zudem wurde durch die neue Konzeption eine intuitive Benutzung, eine generelle Beschleunigung der Bedienprozesse und die Leitung des Nutzers durch die einzelnen Bedienschritte ermöglicht. Für das Release wurden verschiedene Produktfeatures nutzerzentriert in mehreren Entwicklungssprints erarbeitet und in verschiedenen Intervallen mit den Nutzern/Mitarbeitern der DB Regio u.a. auf verschiedene Gütekriterien getestet.

Durch die praktische Mitarbeit an der Konzeption waren die Mitarbeiter in jeder Projektphase als Anwender der prototypischen Disponentensoftware beteiligt und gestalteten die Implementierung durch eine iterative Berücksichtigung ihrer Anforderungen, Erfahrungen und Lösungskreativität aktiv mit. Durch den engen Einbezug verschiedener Disponenten und deren Anforderungen an das neue System konnte das Projekt im Vergleich zu anderen Projekten messbar um ein Vielfaches schneller und „mitarbeiterzufriedener“ umgesetzt und implementiert werden.

‍